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Technik, Tipps & Theorie

Servos abschirmen

Letzten Samstag, beim Pokalflug, d.h. bei den Startvorbereitungen, stellte ich einen unnormalen Seitenruderausschlag fest, der sich in einer Ablage von Null und einer Unstetigkeit äußerte. Der Fehler war schnell erkannt und beseitigt: Das Vario (Picolario) war im schmalen Rumpf des Euromasters links vorn eingebaut, direkt neben dem rechts eingebauten SR-Servo (MPX-Micro-3BB)…

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Störungen in Servos durch Funk-Variometer

Letzten Samstag, beim Pokalflug, d.h. bei den Startvorbereitungen, stellte ich einen unnormalen Seitenruderausschlag fest, der sich in einer Ablage von Null und einer Unstetigkeit äußerte.

Der Fehler war schnell erkannt und beseitigt: Das Vario (Picolario) war im schmalen Rumpf des Euromasters links vorn eingebaut, direkt neben dem rechts eingebauten SR-Servo (MPX-Micro-3BB) Die Varioantenne wurde schon vorsichtshalber nach vorn in die Rumpfspitze verlegt, um einen möglichst großen Abstand zum Empfänger zu erzielen.Daheim wurde dann die Sache gründlich untersucht.

Ergebnis: Die Beeinflussung war nachvollziehbar – sie ist nicht abhängig von der Senderfeldstärke! Es handelt sich um “parasitäre Gleichrichtung” im Servo, d.h. Störsignale, in Form der vom Vario gesendeten Hochfrequenz, wird im Servoverstärker irgendwie eingekoppelt und an irgendwelchen Halbleiterstrecken – davon gibt es ja genügend – gleichgerichtet und beeinflusst damit die Servo-Nullstellung. Dabei ist die Nähe des Picolario-Gehäuses zum gestörten Servo schon entscheidend – das ganze Gebilde strahlt ja irgendwie, muss man sich vorstellen.

Beeinflusst wurden folgende Servos: MPX Micro 3 BB; MPX Profi BB; MPX Profi – (alt); MPX Mini (alt),
nicht gestört wurden: MPX SLIM-STAR-FL digi; alle geprüften Graupner Servos, z.B. C 577; C 5191; C 3241.

Das ist natürlich statistisch noch nicht tragfähig, soll aber den Modellflieger dazu bringen, selbst diese Effekte zu überprüfen, bzw. die Komponenten im Modell mit Überlegung zu platzieren.

Abhilfemaßnahmen:

Ferritkern in die Picolario-Zuleitung – kein Erfolg
Ferritkern in der Servozuleitung – kein Erfolg

Das gestörte Servo, MPX MICRO3BB wurde unterhalb der Montageflansche allseitig mit Kupferfolie beklebt. direkt am Kabelausgang wurden auf eine Länge von ca. 2cm mit einem Klingenmesser die drei Leiter vorsichtig voneinander getrennt. Der mittlere, schwarze Masseleiter ist auf ca. 5mm Länge von der Isolation befreit und direkt mit der Kupferfolie verlötet worden. Darüber ein Fleckchen Isolierband über die Lötstelle und noch ein kleiner Streifen über die 3 Adern zur Fixierung. Die Leitungen wurden also nicht getrennt!

Mit dieser Maßnahme war dann unter gleichen Testbedingungen wie zuvor absolute Ruhe!